Badisches Allianzwappen
Der Markgraf und der Neubau von St. Michael
Der Ausdruck von politischer Macht des Allianzwappens in unserer Kirche erstaunt jeden Besucher, besonders den frommen: prächtig gestaltet und auf Augenhöhe mit der Heiligen Dreifaltigkeit über dem Hochaltar konzipiert. Dabei war der damalige Markgraf Ludwig Georg weder Patronats- noch Bauherr der Kirche, deren Wappen in ähnlichen Bildnissen anderer katholischer und evangelischer Gotteshäuser der Barockzeit gezeigt werden. Da er aber ein Drittel des Großen Zehnten, also von Getreide und Wein, der Gemeinde einzog, übernahm er von den Baukosten (insgesamt 17 914 Gulden) 333 Gulden und gewährte als gnädigen Sonderbeitrag noch einmal 300 Gulden.
Ebenso nützlich erwiesen sich die guten Beziehungen des Bauleiters in Appenweier, des Vogts Simon Bruder, zum Rastatter Hof, durch die er namhafte Bauhandwerker und Künstler für sein Projekt gewinnen konnte.
Das Allianzwappen in St. Michael
Welche Landesteile, geographisch-politisch gesehen, das Land Baden Ludwig Wilhelms bildeten, zeigt wenigstens teilweise das Allianzwappen am Chorbogen der Kirche St. Michael in Appenweier, das sein Sohn Ludwig Georg anbringen ließ: Der Besitz war damals noch bei Leibe kein einheitlicher Flächenstaat, sondern ein Konglomerat adeliger Besitzungen, die nur durch den Landesherrn zusammengehalten wurden.
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