Wir stellen uns vor

Ortenau bedeutet hier nicht Ortenaukreis, sondern der Raum der alten „Mortenau“ aus der Alemannenzeit, der – ganz grob genommen – von Murg und Oos im Norden, der Bleich im Süden, vom Rhein und dem Schwarzwald begrenzt wurden. Um die Arbeit, die von Mitgliedern und Außenstehenden geleistet wird, bekannt zu machen, veröffentlicht der Verein den Jahresband „Die Ortenau“ – z. Zt. Um 750 Seiten stark und reich bebildert – und überreicht ihn seinen Mitgliedern als Gegengabe für den Vereinsbeitrag , meist ein unschätzbares vorweihnachtliches Geschenk.

Die örtlichen Zweigvereine kümmern sich – so auch wir – im Wesentlichen um die lokalen Bereiche dieser umfangreichen Aufgabe, und versuchen herauszufinden, wie es bei ihnen im Einzelnen so gelaufen ist während der vielen hundert Jahre, auf die selbst unsere Dörfer schon zurückblicken können. Das stellt sich dann als eine nicht ganz einfache, wohl aber spannende Angelegenheit heraus. Obwohl Krieg und deren Auswirkungen immer noch als die interessanteste der Forschungstätigkeiten in der Weltgeschichte gelten, muss es sich bei der Beschäftigung mit unser Geschichte nicht immer darum handeln.

Unsere Gegend wurde sehr früh besiedelt, von Alemannen und Franken. Die Kriegergräber in Urloffen beweisen es, ebenso wie die Kirchenpatrone in Appenweier und Zimmern, Michael und Martin. Aber über das ganze Mittelalter wissen wir nur sehr wenig, da wartet noch viel sorgfältige Arbeit auf begeisterte Historiker. Aber erinnern wir uns an näher liegende Dinge, die uns täglich vor Augen stehen: Unsere Gotteshäuser – vom ältesten im Zimmern bis zum jüngsten in Nesselried – bergen noch manches Geheimnis, das es zu entschlüsseln gilt. Oder man denke an die Grenzsteine auf unseren Feldern, die Gedenkstöcke und Wegkreuze an den Straßen, wer hat sie wann und warum aufgestellt? Und wer sich gerne in alten Akten vergräbt, könnte zusammenstellen, wie Appenweier in seiner exponierten Lage an der Landstraße die Wechselfälle der Geschichte überstanden hat.

Weshalb braucht man dazu einen Verein, werden Sie fragen. Zu manchem Thema, das man erarbeiten will, hat schon ein anderer etwas geschrieben. Dies kann für uns Grundlage sein zu neuen eigenen Erkenntnissen zu gelangen.Über unsere große Vereinsbibilothek in Kork und unsere kleinere hier am Ort können Sie solches Wissen erfahren und erforschen. Mit unseren Spezialisten für besondere Themen und in unseren Arbeitsgruppen können Sie praktische Erfahrungen austauschen. Natürlich gehört es zu den Aufgaben unseres Vereins, jedes Material zur Geschichte unserer Dörfer zu sammeln und aufzubewahren, das nicht in andere Archive oder Museen gelangt ist. Für zukünftige Forschungen werden auch die wichtigsten der aktuellen Ereignisse in entsprechenden Medien als eigenständige Chronik festgehalten.

Wenn Sie Freude und Interesse an solchen Forschungen haben, machen Sie bei uns mit.

Ottmar Brudy
1. Vorsitzender